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STIMMENBILD

STIMMENBILD – Seismografische Aufzeichnungen im Kanton Appenzell Ausserrhoden zu 50 Jahre Wahl- und Stimmrecht der Schweizer Frauen.
2021

Multimediale Installation, Zeughaus Teufen

Gedruckte Text und Bilddokumente
Malereien (Tusche, Gouachefarbe und Bleistift auf Papier)
Zwei Objekte (Gips, Textilien und Holz)
Tonspur, 24min, zwei Lautsprecher
Teppich

Ein Projekt auf Einladung vom Zeughaus Teufen und der Frauenzentrale Kanton Appenzell Ausserrhoden.

„Seismograf*innen halten Erschütterungen der Erde fest. Mit dem Projekt STIMMENBILD fragt Katrin Keller als Künstlerin und «Seismografin» mit einem Formular Appenzell Ausserrhoder Frauen nach drei Bewegendem, nach Dingen die etwas ausgelöst oder verändert haben in ihrem Leben seit 1971 und die aus persönlicher Sicht mitteilenswert sind. Die Informationen bildeten das Ausgangsmaterial für die Umsetzung im Zeughaus Teufen.“
(Text: Website Zeughaus Teufen, Ueli Vogt)

In einem öffentlichen Aufruf waren Frauen mit Bezug zum Kanton AR eingeladen, drei wichtige Ereignisse ihrer Biographie seit 1971 mit Jahr, einem Text und einem Bild über ein analoges oder digitales Formular einzureichen.

 

 
 

53 Frauen haben ein Formular mit drei Ereignissen eingeschickt. Die Arbeit im Zeughaus zeigte auf der einen Seitenwand des „Korridors“ die rund 150, teilweise sehr persönlichen Texte und Bilder in Spalten, geordnet nach Jahren. Die nach Person geordneten Ereignisse der Formulare wurden damit von den Personen gelöst, transkribiert und anonymisiert nach Jahren zusammengestellt. Je mehr Beiträge desto länger die Spalte und damit der Ausschlag nach oben und unten des durch die Anordnung entstehenden Graphen.

Für das Jahr 1989 z.B. sind mit 12 Beiträgen am meisten Ereignisse eingegangen, was mit der Einführung des Frauenstimmrechts auf kantonaler Ebene zusammenhängt.

 
 

Die Malereien auf der gegenüberliegenden Wand sind eine Übersetzung der durch die unterschiedlichen Spaltenhöhen entstandene Form des Bild- und Textgraphen. Die Zeichnung am Boden ist eine Spur dieses Übertragungsprozess.

In der Verlängerung des Korridors befand sich eine Hörstation mit zwei Objekten und Lautsprechern. Eine Auswahl der eingegangenen Texte wurde professionell eingesprochen und in einer sehr reduzierten Form musikalisch umgesetzt durch die Musikerin und Komponistin Nora Vetter (Luzern).

Ausstellungsansicht Audio